Alte Feuerwache, Bühne
La vida es sueño | Marsyas Baroque, Martí Corbera
Klang- und Bewegungsräume zwischen Gewaltekstasen und Selbstreflexion
Der polnische Kronprinz Sigismund, in Folge einer düsteren Prophezeiung schon als Kind vom Vater in den Kerker geworfen, erfährt von der Welt ausschließlich aus den Beschreibungen seines Lehrmeisters. Als der Vater ihn dann als jungen Mann auf die Probe stellt und mit allen Mitteln und Annehmlichkeiten der Macht ausstattet, reagiert Sigismund mit einer Gewaltekstase, die zu Mord und versuchter Vergewaltigung führt. Erneut in die Einsamkeit des Kerkers zurückgestoßen, sinnt der Prinz über sein verhängnisvolles Tun nach. Und erfährt eine Läuterung. – Diese Parabel über die Bestimmung menschlichen Daseins liefert der große spanische Dramatiker Pedro Calderón de la Barca in seinem Versdrama „La vida es sueño“ („Die Welt als Traum“). In Textauszügen und faszinierenden symbiotischen Klang-und Bewegungsräumen interpretiert sie der Tänzer und Choreograph Martí Corbera gemeinsam mit dem deutsch-spanischen Ensemble Marsyas Baroque und lässt dabei Barockmusik und Flamenco-Tanz faszinierend ineinandergreifen.